Cochlea Implantate und andere Hörgeräte-Technologien.
Vom 18. bis 24. Juni fand der CI-Kongress zum 13. Mal statt – dieses Jahr in München. Das Thema der Veranstaltung lautete „Cochlea Implantate weltweit“. Neben Cochlea-Implantaten (kurz CI) wurde der Fokus auch auf weitere Hörgeräte-Technologien gerichtet. Da sich die Hörgeräte-Branche sehr schnell weiterentwickelt, war das Ziel des CI-Kongresses, einen guten Überblick über aktuelle Hörgeräte-Innovationen zu geben und aktiven Austausch zwischen Experten zu fördern. Unter den Experten waren Graeme Clark, Ingeborg Hochmair und Blake Wilson anwesend. Sie haben den Lasker-DeBakey Clinical Medial Research Award für die Entwicklung des Cochlea Implantats gewonnen.
Industrie-Partner des Kongresses waren unter anderem Cochlea Deutschland GmbH und MED-EL Deutschland GmbH.
CI-Kongress: „Bernstein Sparks Workshop“ – Hörgeräte entwickeln
Neben zahlreichen Vorträgen, Tutorien und Diskussionsrunden stand vor allem der „Bernstein Sparks Workshop“ im Mittelpunkt des CI-Kongresses. Er wurde vom „Bernstein Center for Computational Neuroscience Munich“ und der „Bernstein Coordination Site“ organisiert. Im Rahmen des eintägigen Workshops wurden insbesondere Algorithmen und Modelle für Gehör-Implantate ausführlich diskutiert. Die intensiven Diskussionen dienten vor allem dazu, neue Anregungen und Strategien für die künftige Entwicklung von Cochlea Implantaten und anderen Hörgeräten zu gewinnen. An den Diskussionsrunden haben auch zahlreiche Experten teilgenommen, um das gegenseitige Bewusstsein für Probleme, die bei der Entwicklung von Hörgeräten und Cochlea Implantaten auftreten können, zu stärken.
Cochlea Implantate – oftmals einzige, aber wirkungsvolle Hörlösung
In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler durch intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit dem Cochlea Implantat eine erfolgreiche Hörlösung für ertaubte und stark schwerhörige Menschen geschaffen. Mit einem CI können ertaubte bzw. schwerhörige Menschen ein adäquates Hörverstehen wiedererlenen und aktiv am Leben teilhaben. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sich ein CI-Träger allerdings nach der Implantation einem umfangreichen Hörtraining unterziehen. Hierbei ist eine professionelle Betreuung besonders wichtig, damit jeder CI-Träger individuell gefördert wird. Im Fokus eines CI-Hörtrainings stehen herausfordernde Hörsituationen im Alltag, beispielsweise Telefonieren, Verfolgen von Fernseh- und Radionachrichten, Sprachverstehen u. v. m.
Die Entwickler des CI werden auch in Zukunft weitere Verbesserungen anstreben. Insbesondere bemühen sie sich darum, das Gehörsystem noch besser zu verstehen. Auf diesem Wissen basierend sollen schließlich Modelle, die neuronale Effekte der elektrischen Anregung beschreiben, entwickelt werden, die wiederum die Technologie der Cochlea Implantate optimieren. Hierfür wird künftig eine noch intensivere Zusammenarbeit von Neurowissenschaftlern, Modellierern, Psychophysikern, Ärzten und Ingenieuren notwendig sein.