Barmer GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2014: Ausgaben für Hörgeräte steigen

Hörgeräte gehören zu den Hilfsmittel TOP 10.

Heil- und Hilfsmittelreport 2014 der Barmer GEK Es war natürlich absehbar: Die erhöhten Festbeträge führten zu einer regelrechten „Versorgungswelle“. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen regelte im November letzten Jahres die Zuzahlung für Hörgeräte neu und definierte dafür technische Mindeststandards für die sogenannte Basis-Versorgung. Die anschließende Berichterstattung rund um das Thema „Kassenhörgeräte“ oder „Hörgeräte zum Nulltarif“ verfehlte seine Wirkung nicht. Deutlich mehr Schwerhörige suchten einen HNO-Arzt und Hörgeräteakustiker auf. Durch diese politische Maßnahme können immer mehr Schwerhörige mit Hörgeräten versorgt werden. Für die Krankenkassen blieb das natürlich nicht ohne Folgen, wie unter anderem aus dem aktuellen Heil- und Hilfsmittelreport 2014 der Barmer GEK hervorgeht. Mit knapp 9 Millionen Versicherten ist sie die zweitgrößte Krankenkasse in Deutschland.

Der Pressemitteilung der Barmer GEK zufolge sind die Ausgaben für Hilfsmittel, zu denen neben Hörgeräten auch Inhalationsgeräte, Orthesen und Kompressionsstrümpfe zählen, im ersten Halbjahr 2014 bei allen Kassen um 9,5 Prozent gestiegen. Bei der Barmer GEK legten sie sogar 10,8 Prozent zu. Ein besonders ausschlaggebender Posten seien dabei Hörgeräte, sagte Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. Die Kosten für Hörgeräteakustiker sind aufgrund der Mehrverordnungen um 3,33 Prozent auf 70 Millionen Euro gestiegen. Hörgeräte belegen damit den dritten Platz in den „Hilfsmittel TOP 10“ der Barmer GEK.

„Obwohl in einer älter werdenden Gesellschaft der Bedarf an einer qualifizierten Heil- und Hilfsmittelversorgung zunimmt, müssen wir die Preis- und Mengenentwicklung im Auge behalten. In dem extrem unübersichtlichen Markt der Medizinprodukte brauchen wir vor allem eine Nutzenbewertung", verdeutlichte Schlenker.

Langfristiger Aufwärtstrend

Laut Professor Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik an der Universität Bremen lässt sich ein langfristiger Trend des Ausgabenanstiegs erkennen. Die Veränderung zum Vorjahr sei insgesamt zwar moderat, seit 2007 ließe sich aber ein Wachstum bei den Hilfsmitteln von 23,2 Prozent feststellen. Wie sich in diesen Zeitraum die Ausgaben für Hörgeräte entwickelten, ließ sich leider nicht nachvollziehen. Fakt ist allerdings eines: Gründe für die steigenden Mehrausgaben sind neben gesundheitspolitischen Änderungen die zunehmende Alterung der Gesellschaft und die Entwicklung des Hilfsmittelmarktes. Die Ausgaben für Heilmittel wie Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie sowie medizinische Fußpflege und die für Hilfsmittel, zu denen Hörgeräte, Prothesen, Rollstühle oder auch Inkontinenzartikel zählen, steigen folglich immer mehr an.

 

Quelle: BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2014

Weitere Informationen:

Hörgeräte Zuzahlung


Tags: