Sommerlicher Lärmpegel treibt auch Hörgeräte-Träger an ihre Grenzen.
Feuerwerk, Straßenarbeit, Züge, Rasenmäher, Konzerte, Motorräder, … So schön der Sommer auch ist, er ist eine der lautesten Jahreszeiten. Demnach bringt er einige Herausforderungen für Hörgeräte-Träger mit sich. Schwerhörigkeit ist häufig - aber nicht immer - eine altersbedingte Erscheinung. Laute Umgebungsgeräusche nutzen unser Gehör sprichwörtlich ab. Insbesondere permanente und hohe Lärmpegel schädigen das Gehör. Und von diesen Geräuschen hat der Sommer einige zu bieten. Geräusche, die über 85 Dezibel liegen, schädigen unser Gehör. Ist das Gehör erst einmal beeinträchtigt, lässt es sich nicht mehr reparieren. Der einzige Ausweg sind dann Hörgeräte, um die eigene Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Aber auch Hörgeräte können an ihre Grenzen geraten.
Diese Geräusche schaden dem Gehör und beeinträchtigen Hörgeräte
Motorräder: Es kommt natürlich auf das Motorrad an, aber in der Regel übersteigt der Lärmpegel eines Motorrads 100 Dezibel. Ständig lange Fahrten ohne geeigneten Gehörschutz können daher das Gehör schädigen. Auch wenn ein Motorrad an einem Hörgeräte-Träger vorbeifährt, kann es sehr laut werden. Es gibt allerdings Hörgeräte, die diese kurzfristigen und sehr lauten Störgeräusche unterdrücken.
Rasenmäher: Ein Rasenmäher kann lärmtechnisch bis zu 100 Dezibel erreichen. Auch hier kann ständiges Rasenmähen oder Trimmen ohne Schutz das Gehör dauerhaft schädigen. Insbesondere, wenn Rasenmähen im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit ausgeübt wird. Für Hörgeräte-Träger ist Rasenmähen weniger schwierig, denn sie können sich auf die Situation einstellen und beispielsweise die Hörgeräte leiser stellen oder die Geräusche der Technik überlassen. Die meisten Hörgeräte können mit lautem Umgebungslärm, der nicht impulsartig ist, recht gut umgehen und den Lärm unterdrücken.
Feuerwerk: Wenn die Stadt an Silvester ein schönes Feuerwerk veranstaltet, das man aus der Ferne beobachtet, besteht kein großes Risiko für unser Gehör. Gefährlich wird es erst dann, wenn man selbst Raketen in den Himmel schießt oder sehr nah einem Höhenfeuerwerk beiwohnt. Hierbei können bis zu 150 Dezibel erzeugt werden. Für Hörgeräte-Träger heißt das: die Geräte deutlich leiser stellen. Denn die impulsartigen Explosionen werden ohne Unterdrückung verstärkt und verderben den Spaß am Feuerwerk.
Konzerte: Ein Sommer ohne Musik und Live-Konzerte ist unvorstellbar. Doch so schön die Events sind, so gefährlich sind sie auch für das Gehör. Bei Konzerten herrschen Lärmpegel um die 115 Dezibel. Da es sich hier wieder um eine konstante Lärmquelle handelt, kann moderne Hörgerätetechnik mit diesen Geräuschen recht gut umgehen. So wird das Musikkonzert zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Elektrische Werkzeuge: Da im Sommer viel draußen gewerkelt wird, gehören auch Motorsägen, Trennschleifer und Bohrmaschinen zu den lauten Geräuschquellen. Hier gilt: Gehörschutz tragen.
Hörgeräte? – Nein, danke: So schützt man sein Gehör vor Lärmpegeln
Ohrstöpsel sind günstig und können in jeder Apotheke und zum Teil auch in Drogeriemärkten gekauft werden. Am besten ist es, Ohrstöpsel im Geldbeutel oder in Handtaschen bzw. Rucksäcken zu verstauen, damit man immer welche bereit hat, wenn der Lärm unterwegs zu laut ist. Wenn man seine Stöpsel zuhause vergessen hat, empfiehlt es sich, die Ohren mit einem Tuch oder den bloßen Händen zu schützen. Wer regelmäßig viel schwimmt – egal ob im Schwimmbad oder im See – sollte seine Ohren ebenfalls mit Ohrstöpseln schützen. Denn durch kühle Luft oder Bakterien im Wasser können schmerzhafte Infektionen entstehen, die das Gehör dauerhaft schädigen. Die Gehör-Gänge werden für die Schutzmaßnahmen dankbar sein und man selbst spart sich einiges an Geld, da man in Zukunft nicht auf Hörgeräte angewiesen sein wird.
Eine noch effektivere Alternative zu Ohrstöpseln ist ein angepasster Gehörschutz. Hörgeräteakustiker nehmen einen Abdruck des Gehörganges und fertigen daraus einen maßgenauen Gehörschutz. Abhängig vom Material kann diese Art des Gehörschutzes auf die jeweiligen lauten Umgebungsgeräusche des Benutzers eingestellt werden.
Dieser Artikel soll definitiv keine Angst vor dem Sommer machen. Vielmehr sollen Leser für das Thema „Ursachen einer Hörminderung“ sensibilisiert und darüber aufgeklärt werden.