Druckgefühl und verstopfte Ohren: Ursachen, Behandlung und Prävention

Druckgefühl und verstopfte Ohren: Ursachen, Behandlung und Prävention

Fast jeder kennt das unangenehme Gefühl verstopfter Ohren. Druck, gedämpftes Hören und eine gewisse Unbehaglichkeit treten oft plötzlich auf. Manchmal hilft ein Gähnen, doch nicht immer lässt sich das Problem so einfach lösen. Die Ursachen können vielfältig sein. Neben Erkältungen gibt es weniger offensichtliche Auslöser. Im Folgenden werden häufige Ursachen sowie mögliche Behandlungsansätze beschrieben.



Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr oder in der Eustachischen Röhre kann Druckgefühl verursachen

Eine häufige Ursache für verstopfte Ohren ist eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr oder in der Eustachischen Röhre. Dies kann zu Druckgefühl, Schmerzen und einer Beeinträchtigung des Hörvermögens führen. Allergien und Infektionen der oberen Atemwege sind oft dafür verantwortlich, da sie zu vermehrter Schleimbildung und Schwellungen führen. Besonders oft tritt dieses Problem im Rahmen einer Mittelohrentzündung, auch Otitis media genannt, auf. Diese betrifft vor allem Kinder, kann jedoch auch Erwachsene treffen. Neben einem Druckgefühl im Ohr können auch Flüssigkeitsaustritt, Schwindel und in manchen Fällen Fieber auftreten. Wenn die Schmerzen stark sind oder Flüssigkeit aus dem Ohr austritt, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Verstopfte Ohren durch Erkältung

Auch Sinusdruck kann zu verstopften Ohren führen. Wenn die Nasennebenhöhlen entzündet oder durch eine Infektion der Atemwege beeinträchtigt sind, kann die Verbindung zwischen Mittelohr und Rachen blockiert sein. Dies erschwert den Druckausgleich und kann zu einem unangenehmen Gefühl in den Ohren führen. Infektionen, Allergien oder plötzliche Druckveränderungen, wie sie beim Fliegen auftreten, sind mögliche Auslöser. Wer häufig unter Sinusdruck leidet, sollte die genaue Ursache ärztlich abklären lassen.

Druckgefühl durch Ohrenschmalzpfropf

Eine weitere mögliche Ursache ist ein Ohrenschmalzpfropf. Ohrenschmalz erfüllt eine wichtige Schutzfunktion, indem es Schmutzpartikel einfängt und das Ohr vor Infektionen schützt. In manchen Fällen jedoch kann es sich verhärten und zu einem Pfropf werden, der das Hören beeinträchtigt. Viele Menschen suchen aus diesem Grund jährlich ärztliche Hilfe. Neben einer Beeinträchtigung des Hörvermögens kann es zu Ohrenschmerzen, Juckreiz oder einem unangenehmen Geruch aus dem Ohr kommen. In manchen Fällen tritt auch Tinnitus auf. Eine sanfte Entfernung ist entweder mit speziellen Ohrenreinigungssets oder durch eine professionelle Reinigung in einer HNO-Praxis möglich.

Ohrdruck durch Lärm

Neben diesen Faktoren kann auch Lärmexposition eine Rolle spielen. Wer sich längere Zeit in einer lauten Umgebung aufhält, sei es bei einem Konzert oder einer Sportveranstaltung, kann im Anschluss eine vorübergehende Hörminderung oder ein Druckgefühl in den Ohren verspüren. In solchen Fällen wurden die feinen Haarzellen im Innenohr durch den Lärm stark beansprucht. Diese Symptome verschwinden meist nach kurzer Zeit, können aber bei wiederholter Lärmexposition zu dauerhaften Hörschäden führen.

Weitere Ursachen für Druckgefühl auf den Ohren

Es gibt noch weitere mögliche Ursachen für das Gefühl verstopfter Ohren. Dazu zählen Morbus Menière, verschiedene Gleichgewichtsstörungen, Wasser im Ohr nach dem Schwimmen oder Baden sowie Infektionen des äußeren Ohrs. Auch Stress und Angststörungen können sich auf das Hörvermögen auswirken und zu einem unangenehmen Druckgefühl in den Ohren führen.

Verstopfte Ohren und Druckgefühl: Was kann man dagegen tun?

Die Behandlung hängt stark von der Ursache ab. In vielen Fällen helfen einfache Hausmittel. Eine warme Kompresse kann beispielsweise dabei helfen, die Durchblutung zu fördern und eine Verstopfung zu lösen. Gähnen, Kauen oder gezielte Atemtechniken wie die Valsalva-Methode können dabei helfen, den Druck in den Ohren auszugleichen. Auch Nasensprays oder Antiallergika können je nach Ursache lindernd wirken. Bei hartnäckigen Beschwerden oder starken Schmerzen sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden. In einer HNO-Praxis kann beispielsweise ein Ohrenschmalzpfropf sicher entfernt werden. Bei Infektionen können abschwellende Medikamente oder, wenn nötig, Antibiotika verschrieben werden.

Beste Prävention: Ohren vor Lärm schützen

Um verstopften Ohren vorzubeugen, sollte vor allem auf den Schutz des Gehörs geachtet werden. Wer sich häufig in lauten Umgebungen aufhält, sollte auf einen angemessenen Gehörschutz achten. Bereits ab einer Lautstärke von 85 Dezibel kann das Gehör Schaden nehmen, weshalb das Tragen von Ohrstöpseln oder anderen Schutzmaßnahmen ratsam ist. Auch die Lautstärke von Kopfhörern sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden. Falls kein Gehörschutz zur Verfügung steht, kann es helfen, sich so weit wie möglich von der Lärmquelle zu entfernen.

Sollten die Beschwerden über mehrere Tage anhalten oder immer wieder auftreten, ist eine ärztliche Abklärung ratsam. Besonders wenn Schmerzen, Flüssigkeitsaustritt oder andere ungewöhnliche Symptome auftreten, sollte nicht gezögert werden, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bei Verdacht auf einen Hörverlust kann zudem eine professionelle Höruntersuchung Aufschluss über mögliche Beeinträchtigungen geben. Informationen erhalten Sie unverbindlich auch bei einem Hörakustiker in Ihrer Nähe.


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