Elon Musk möchte Tinnitus heilen

Elon Musk möchte Tinnitus heilen

Oder: Was das Gehirnimplantat Neuralink alles kann

Laut verschiedener Hochrechnungen leben etwa 5 Prozent aller Menschen mit Tinnitus. Und wer unter den Ohrgeräuschen leidet hat oft schon einige Therapieversuche hinter sich. Ein Twitter-User fragte daher kurzerhand direkt beim Zukunftsvisionär Elon Musk nach: „Gibt es irgendeine Hoffnung, Tinnitus zu heilen?“ Musk antwortete: „Definitiv. Das könnte weniger als fünf Jahre dauern.“ Die Rede ist von einem Gehirnimplantat des Unternehmens Neuralink, an deren Entwicklung der Techmilliardär beteiligt ist.

Das Neuralink-Implantat ist nicht größer als eine Münze und wird mithilfe eines Roboters direkt ans Hirn angedockt.

Wenngleich Neuralink mit Sicherheit irgendwann dazu in der Lage sein werde, auch Tinnitus-Symptome zu blockieren, sei das Gehirnimplantat für viel größeres bestimmt. In seinem Tweet erklärt Elon Musk: „Die aktuelle Version von dem neuronalen Lese/Schreib-Gerät Neuralink verfügt über etwa 1000 Elektroden. Für Tinnitus sind wahrscheinlich weit weniger erforderlich. Und in künftigen Generationen wird die Anzahl der Elektroden um ein Vielfaches steigen.“

Gedankenlesende Computer

An bisherigen Tests von Neuralink-Prototypen kann man erahnen, wohin die Reise für das Gehirnimplantat gehen könnte: Das Team setzte den Chip auf das Gehirn eines Affen, der nach etwas Training anschließend den Videospiel-Klassiker Pong steuern konnte – und zwar allein mit Kraft seiner Gedanken.

Das langfristige Ziel dieser Technologie: Irgendwann soll sich jeder, der es möchte, einen solchen Chip einsetzten lassen und über ihn einen Rechner steuern oder Gedanken teilen können. Zunächst möchte sich das Team um Neuralink jedoch auf medizinische Belange fokussieren. Das Gehirnimplantat könnte dann nämlich beispielsweise die Beweglichkeit von Menschen mit Rückenmarkverletzungen wiederherstellen oder neurologische Krankheiten heilen – eine durchaus gute Nachricht für Menschen mit Tinnitus.

Die Frage ist nicht ob, sondern wann

Die Schwierigkeit hierin besteht „lediglich“ diejenigen Neuronen im Gehirn anzusprechen, die für die Ohrengeräusche verantwortlich sind – bei rund 85 Milliarden Neuronen mit 100 Billionen Verbindungen keine leichte Aufgabe. Immerhin der Ort, wo der Tinnitus entsteht – der auditive Kortex – ist gut bekannt und für den Roboter, der das Implantat einsetzt, erreichbar. Dass das Neuralink Implantat in der Lage sein wird, den Tinnitus zu blockieren, steht also außer Frage – die Frage ist nur: wann?


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Forschung