Gehörschutz bei Konzerten: Tipps von HNO-Ärzten für gesunde Ohren

Gehörschutz bei Konzerten: Tipps von HNO-Ärzten für gesunde Ohren

Konzerte sind nicht nur laut, sondern auch eine Belastung für unsere Ohren. Doch ist ein Gehörschutz wirklich notwendig? Davon, dass das einer Milliarde junger Menschen laute Veranstaltungen zum Verhängnis werden könnte, haben wir bereits berichtet  – nun hat sich auch das ZDF des Themas angenommen und HNO-Ärzte nach ihrer Meinung gefragt. Diese erklären die Bedeutung von Gehörschutz und geben wichtige Ratschläge für den optimalen Schutz der Ohren.



Die Gefahr lauter Musik: Warum Konzerte das Gehör gefährden können

Die Lautstärke bei Konzerten sollte nicht unterschätzt werden. Bereits ab 85 Dezibel kann das Gehör Schaden nehmen, und Rockkonzerte erreichen oft Schallpegel von bis zu 120 Dezibel, teilweise sogar noch mehr. Unmittelbar nach einem lauten Konzert kann es zu vorübergehenden Höreinschränkungen kommen, begleitet von unangenehmen Ohrgeräuschen. Glücklicherweise erholt sich das Gehör in den meisten Fällen wieder, dies kann jedoch mehrere Stunden dauern.

Doch auch langfristige Gehörschäden sind möglich, insbesondere bei wiederholter Exposition hoher Schalldruckpegel. Ein bleibender Lärmschaden kann von lästigem Tinnitus begleitet sein und das Hören dauerhaft beeinträchtigen. Bei nachgewiesenem Hörschaden gibt es keine direkte Heilungsmöglichkeit oder kausale Therapie, um den Lärmschaden zu verhindern. Frühzeitiges ärztliches Handeln und ein Hörtest nach einem Konzert sind ratsam, um eventuelle Probleme rechtzeitig zu erkennen.

Gehörschutz als präventive Maßnahme: Empfehlungen der HNO-Experten

Um Gehörschäden zu vermeiden, raten die Experten daher dringend zur Verwendung von Gehörschutz, wie Ohrstöpseln. Sowohl preisgünstige Varianten aus Silikon oder Schaumstoff als auch individuell angefertigte Ohrstöpsel mit variabler Dämpfung sind effektive Optionen. Zur Unterstützung bei Festivals gibt es Apps, die die Lautstärke messen und eine Einschätzung darüber geben, ob kritische Schalldruckpegel erreicht werden. So lässt sich das Risiko von Gehörschäden besser einschätzen. Ein Beispiel für eine solche App ist die LärmApp des HNO-Berufsverbandes.

Schutz für die Kleinen: Besondere Vorsicht bei Kindern und Jugendlichen

Falls Ohrstöpsel vergessen werden, sollte man keinesfalls auf improvisierte Lösungen wie Papier zurückgreifen. Ein Experte geht sogar so weit und empfiehlt, das Konzert zu verlassen, wenn man den Gehörschutz nicht dabeihat und den Lärm nicht vermeiden kann. Besondere Vorsicht gilt außerdem bei Kindern, da sie empfindlicher auf Lärm reagieren und Gehörschäden ihre Entwicklung stark beeinträchtigen können. Eltern und Betreuer sollten daher für einen wirksamen Gehörschutz sorgen.

Ein Gehörschutz ist unerlässlich, um die Ohren vor den schädlichen Auswirkungen lauter Musik bei Konzerten zu schützen. Mit den Tipps der HNO-Ärzte können Musikliebhaber das Konzerterlebnis in vollen Zügen genießen, ohne ihre Gesundheit zu gefährden. Übrigens: Einen geeigneten Gehörschutz – individuell angepasst oder standardisiert – bekommen Sie bei einem Hörakustiker in Ihrer Nähe. Mit seiner Hilfe können Sie außerdem weitere Schritte einleiten, falls Ihr Gehör bereits geschädigt ist. 

Zum Weiterlesen:

Einer Milliarde junger Menschen droht Schwerhörigkeit

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Quellen:

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/gehoerschutz-konzert-festival-tipps-100.html

Bild von Anke Sundermeier auf Pixabay


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