„Türkei Begegnungen“ - Im Fokus der Veranstaltung standen Fremdsprachen für Schwerhörige.
Am 26. September öffnete das Haus des Hörens ab 13 Uhr für Besucher seine Pforten. Das besondere Motto der diesjährigen Veranstaltung lautete „Türkei-Begegnungen“. Damit hat sich das Haus des Hörens dem „Deutsch-Türkischen-Wissenschaftsjahr“ und dem von der Stadt Oldenburg organisierten Kulturprogramm „Türkei Begegnung“ angeschlossen. Das Motto wurde bewusst gewählt, denn im Fokus der Veranstaltungen standen Fremdsprachen für Schwerhörige. Für Schwerhörige ist es nämlich nicht egal, ob der Gesprächspartner Deutsch, Englisch oder Türkisch spricht. Schließlich haben oftmals schon Menschen ohne Hörminderung Probleme damit, eine Fremdsprache akustisch richtig zu verstehen. Fremdsprachen können sogar Hörtests verfälschen. Um dieser Herausforderung entgegenzuwirken, haben die Oldenburger Wissenschaftler ein neues Testverfahren zur Hördiagnostik auf Türkisch entwickelt. Dieses konnte am Tag der offenen Tür natürlich von Besuchern selbst getestet werden.
Zahlreiche Phänomene und Experimente zum Thema „Hören" im Programm.
Der Schwerhörendensimulator vermittelte Menschen ohne Hörminderung einen Eindruck davon, wie stark eine Schwerhörigkeit die Lebensqualität beeinträchtigt und wie eine Hörminderung durch Hörgeräte ausgeglichen werden kann. Außerdem entführte der weltweit einzigartige Kommunikationsakustik-Simulator die Besucher in verschiedene akustische Szenen und der Hörgarten ermöglichte einen spielerischen Einblick in komplexe Hörvorgänge. Dieser verfügte beispielsweise über eine Windharfe, eine Mittelohrpauke, einen Flüsterspiegel, eine akustische Kanone, einen binauralen Teich, ein Cochlea-Modell u.v.m. Das Haus des Hörens richtete beim Tag der offenen Tür den Fokus nicht ausschließlich auf Fremdsprachen für Schwerhörige, sondern präsentierte zusätzlich unter dem Motto „Jeder Mensch hört anders“ aktuelle Forschungsarbeiten für bessere Sprachverständlichkeit beim Fernsehen oder Telefonieren. Die Themen wurden so anschaulich wie möglich mithilfe von Mitmachexperimenten für Groß und Klein vorgestellt.
Weitere Informationen über das Haus des Hörens
Das Haus des Hörens besteht insgesamt aus fünf Institutionen: Abteilung Medizinische Physik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT, Hörzentrum Oldenburg, HörTech gGmbH, Jade Hochschule mit dem Studiengang Hörtechnik und Audiologie, Kompetenzzentrum. Durch die Kooperation der fünf Institutionen verbindet das Haus des Hörens Grundlagenforschung mit der Entwicklung von Hörgeräten und assistiven Technologien sowie Beratung von Schwerhörigen.
Weitere Informationen über das Hörzentrum Oldenburg
Das Hörzentrum Oldenburg kooperiert nicht nur mit dem Haus des Hörens, sondern ist auch Teil des Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks „Auditory Valley“. Dieses besteht aus den Mitgliedern Universität Oldenburg, Leibniz Universität Hannover, Medizinischen Hochschule Hannover, Deutsches Hörzentrum Hannover, Fraunhofer IDMT, HörTech gGmbH und Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth. Auditory Valley verfügt über rund 250 Mitarbeiter an den Standorten Oldenburg und Hannover. Diese arbeiten eng mit führenden Herstellern der Hörgeräte-, Cochlea-Implantat- und Audiosystemtechnik zusammen. Gemeinsames Ziel ist, durch die Umsetzung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Produktentwicklung und Patientenversorgung das Hören für Menschen mit und ohne Hörminderung stetig zu verbessern.
Foto: Hörgarten am Haus des Hörens, © 2014 Tobias Trapp