Fernanpassung bringt Hörgeräte-Feintuning nach Hause
Die Coronapandemie sorgte für einen immensen Schub in Sachen Digitalisierung: Viele Veranstaltungen und Meetings werden nur noch online abgehalten und auch in der Hörgeräte-Branche entwickelt man neue Lösungen. Vorne dabei ist die Hörgeräte-Fernanpassung. Dadurch haben Hörakustiker die Möglichkeit, die Hörgeräte anzupassen, ohne dass der Nutzer extra ins Fachgeschäft muss.
Der Hersteller Philips gab vor kurzem bekannt, dass seine HearLink Hörgeräte nun fernanpassbar seien. Signia, Phonak, Unitron, Oticon, Widex, sogar Cochlear – um nur ein paar weitere Hersteller zu nennen – erlauben die Möglichkeit der Fernanpassung und -nachsorge schon seit einer ganzen Weile. Doch nicht jeder Hörakustiker zieht mit. Dabei hat eine Fernanpassung sowohl für den Nutzer als auch für den Hörakustiker größtenteils Vorteile.
Via Fernanpassung die Schwerhörigen zuhause erreichen
Von einer Hörgeräte-Fernanpassung profitieren sowohl Hörgeräteträger als Hörakustiker. Von links nach rechts: Signia TeleCare, Phonak Remote Support und Oticon RemoteCare.
Nach zwei Jahren Pandemie hat man sich bereits darauf eingestellt: Sind die Fallzahlen hoch, bleiben viele Hörgeräteträger lieber daheim. Vor allem die Einhaltung wichtiger Folgetermine leidet darunter. Wer hier die Möglichkeit hat, den Hörakustiker über die Ferne auf seine Hörgeräte zugreifen zu lassen, kann die Termine wahrnehmen, ohne das Haus verlassen zu müssen. Sicher ersetzt das keine notwendigen Wartungstermine. Wenn es jedoch nur um Folgetermine zur Besprechung und Anpassung der Klangeinstellungen geht, ist mit der Fernanpassung beiden geholfen.
Aber auch unabhängig von Pandemien kann dieser Service Versorgungslücken schließen. Auch wenn Deutschland eine vergleichsweise hohe Rate an Hörgeräteversorgungen hat, gibt es immer noch Menschen, die nicht mobil sind oder sehr ländlich wohnen. Diesen Menschen ist sehr geholfen, wenn die Hörsysteme via Fernanpassung eingestellt werden können.
Echtzeit-Anpassung in realen Situationen
Der Vorteil von Hörgeräte-Fernanpassungen ist jedoch nicht nur die Überbrückung von Distanzen. Durch sie kann die Anpassung im Gesamten effektiver werden, denn der Träger der Hörgeräte befindet sich währenddessen in realen Hörsituationen, statt in simulierten im Fachgeschäft. Der Hörakustiker passt die Hörgeräte an, während der Nutzer zum Beispiel im Büro oder daheim ist, also in den Umgebungen, in denen er die meiste Zeit verbringt. Das ist ein entscheidender Vorteil, denn so kommt der Hörakustiker sehr viel schneller zu einem zufriedenstellenden Ergebnis, als wenn der Nutzer versucht sich schwierige Hörsituationen zu merken um sie Tage oder Wochen später dem Hörakustiker im Geschäft zu erzählen.
Hörgeräte Fernanpassung Voraussetzungen
Für den Nutzer der Hörgeräte ist eine Fernanpassung denkbar einfach: Das Einzige was er benötigt ist ein Smartphone oder ein Tablet und eine stabile Internetverbindung. Je nach Hersteller unterscheidet sich dann das Vorgehen des Hörakustikers. Entweder schaltet dieser sich direkt mit dem Hörgeräteträger zusammen und führt eine Echtzeitanpassung durch oder er ändert die jeweiligen Einstellungen allein und schickt die fertige Anpassung an die Hörgeräte-App. Die Einstellung kann der Hörgeräteträger dann jederzeit aktivieren.
Der regelmäßige Austausch zwischen Hörakustiker und Kunde ist enorm wichtig. Nur so kann das bestmögliche Hörerlebnis ermittelt werden. Die Hörgeräte fernanzupassen ist also eine Win-Win-Situation – egal ob man während der Pandemie ungern das Haus verlässt, nicht mobil ist oder schlichtweg keine Zeit hat extra zum Fachgeschäft zu kommen. Setzen Sie sich gerne mit einem Hörakustiker in Ihrer Nähe in Verbindung und lassen Sie sich über alle Vorteile einer Hörgeräte-Fernanpassung aufklären.
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