NDR-Info Redezeit: Hast du was auf den Ohren?

Gehörschwächen erkennen und behandeln

Wie eine Schwerhörigkeit entsteht

In der Redezeit des NDR-Info vom 12.7.2016, geht Frau Petra Lehnert dem Thema nach, wie sich Gehörschwächen erkennen und behandeln lassen. Als eines der wichtigsten Sinnesorgane, ist das Ohr jeden Tag großen Belastungen ausgesetzt. Eine Balance zwischen Lärmsituationen und Ruhezeiten kann vor dauerhaftem Hörverlust schützen.

Lärm schädigt das Gehör

Laute Signale über 85dB schädigen auf Dauer unser Gehör.  Presslufthammern, Flugzeuge kommen dabei oft auf einen Lärmpegel von über 120dB. Auch wer seine Ohren mit überlauter Musik beschallt, geht das Risiko einer dauerhaften Schwerhörigkeit ein. 

"Warnsignale für eine mögliche Lärmschädigung sind eine starke Hörabnahme - das Ohr ist vertäubt - und ein Ohrgeräusch, ein Tinnitus, ein Pfeifen, Klingeln. Das sind Warnzeichen, die zeigen: Das Ohr hat jetzt zu viel abbekommen." erklärt Thomas Lenarz, Leiter des Hörzentrums an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Gründe für die Entstehung einer Schwerhörigkeit

Neben hoher Lautstärke gibt es noch weitere ungeahnte Ursachen von Schwerhörigkeit. So können Medikamente, Stress aber auch Krankheiten die Funktion des Innenohres einschränken.

"Bei komplizierten Verlaufsformen spielt der Faktor Zeit eine Rolle. Wenn zum Beispiel bei einer Mittelohrentzündung das Innenohr betroffen ist, kommt es darauf an, dass wir möglichst sofort eingreifen - nur so kann man verhindern, dass ein dauerhafter Hörschaden zurückbleibt."

Eine Beeinträchtigung des Hörens kann an vielen Stellen im Ohr auftreten. Während Funktionsstörungen im Außenohr und Mittelohr oftmals medikamentös oder operativ behandelbar sind, bleiben Schäden im Innenohr irreparabel. Empfindet man eine Schwerhörigkeit, so ist umgehend ein Hals-Nasen-Ohren Arzt aufzusuchen. 

Haarsinneszellen - der Schlüssel zum Hören

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Kommt der Schall vom Außenohr über das Mittelohr zur Hörschnecke und damit ins Innenohr werden die dort befindlichen Haarsinneszellen in Schwingungen versetzt. Jeder Ton endet aufgrund seiner Wellenlänge an einem bestimmten Ort in der Cochlear. Die dort sitzenden Haarsinneszellen schütten als Reiz einen Botenstoff aus, der über den Hörnerv ans Gehirn geleitet wird. Dieser wird dort mit einer Information entschlüsselt und gibt uns so zu verstehen, was wir hören. Das eigentliche Verstehen findet somit im Gehirn statt. Große Lautstärken von über 85dB schränken die Bewegungsfreiheit der Haarsinneszellen ein.

Professor Lenarz erklärt: "Die Sinneszellen fahren ihre Funktion vorübergehend herunter. Wenn der Schaden nicht zu groß ist, erholt sich das wieder und die Sinneszellen funktionieren wieder normal. Wenn er zu groß ist, bleibt ein Dauerschaden zurück." "Diese Sinneszellen können wir nicht reparieren. Der Körper stellt keine neuen her und wir können auch von außen keine Neuen einpflanzen. Was kaputt ist, bleibt auch kaputt"

Unser Tipp: Ein regelmäßiger Hörtest bei einem Hörgeräteakustiker, sowie eine regelmäßige Untersuchung beim HNO-Arzt helfen bei der Früherkennung einer Schwerhörigkeit und schnellen Versorgung.

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Quelle: NDR-Info: Wie entsteht eine Schwerhörigkeit