Hörluchs stellt Titan-Otoplastiken für die breite Masse vor
Stolz präsentiert Dominic Schmidt, stellvertretender Geschäftsführer von Hörluchs, in einer digitalen Produktvorstellung die Frucht zweijähriger Entwicklung: „Titan für alle!“, so der Slogan. Denn Mithilfe eines neuen voll digitalen und wirtschaftlichen Fertigungsverfahrens ermöglicht Hörluchs die Verwendung widerstandsfähiger Titan Otoplastiken nun einer breiteren Masse. Wir waren bei der digitalen Produktvorstellung dabei.
Otoplastiken aus Titan - das Material der Zukunft?
Zwei Jahre hat der Otoplastik-Hersteller aus dem fränkischen Hersbruck an einem Verfahren gefeilt, mit dem Titan-Otoplastiken effektiv und vergleichsweise kostengünstig hergestellt werden können. Bisher wurden Otoplastik in seltenen Fällen individuell aus Titan angefertigt, wenn beispielsweise die Kunden auf herkömmliche Materialien allergisch reagierten – aus Kostengründen war dies jedoch oft nur der letzte Ausweg. Das soll sich jetzt ändern. Eine kostengünstigere Produktion eröffne Kunden und Hörakustikern nun auch die vielen weiteren Vorteile, die das Material noch mit sich bringt.
Titan als Werkstoff findet überwiegend in der Luft- und Raumfahrt Verwendung – nicht ohne Grund. Denn neben seinem geringen Gewicht ist das Metall äußerst widerstandsfähig. Vor einigen Jahren erkannte Phonak das Potential des Metalls für die Virto Titanium IdOs, die für die Plattformen Belong und Marvel erhältlich waren. Titan erlaubt bei Otoplastiken Wandstärken von bis zu 0,4 Millimeter – damit könnten bei Hörluchs Otoplastiken deutlich öfter Ex-Hörer eingesetzt werden als bei herkömmlichen Materialien.
Neben der deutlich höheren Stabilität punktet Titan vor allem mit seinen medizinischen Vorteilen. Der Stoff ist hypoallergen und antibakteriell, äußerst hautfreundlich und besitzt eine optimale Wärmeleitung – bereits kurz nach dem Einsetzen sind die Titanotoplastiken auf Körpertemperatur erwärmt.
Hörluchs setzt Hoffnungen auf die Titan-Otoplastiken. Deshalb setzt sich der Hersteller ein engagiertes aber realistisches Ziel: 10 % aller Otoplastiken könnten und sollen künftig aus diesem Material bestehen. Erhältlich sind die Otoplastiken für alle Hörgeräte ab der Mittelklasse – damit spricht Hörluchs gezielt anspruchsvollere und technisch affine Kunden an.
Lifestyle und Design
Zwei Produktwelten geben Hörakustikern Raum zur individuellen Anpassung: Die Lifestyle-Serie ermöglicht High-End-Anpassungen und besticht dabei durch besondere Optik und Haptik. Sie eignet sich für die Versorgung mit CIC- und Gehörgangshörgeräte, darunter auch RIC und Normalschlauchhörgeräte – In der im Vorfeld durchgeführten Testphase zeigte sich, dass 80 % dieser Titan-Otoplastik-Varianten für die CIC- oder Gehörgangs-Bauform verwendet wurden. Dem gegenüber steht die Design-Serie, die alle Bauformen inklusive sämtliche Sonderbauformen, auch jene mit Abstützfunktion im Außenohr ermöglicht.
Für die Hörakustiker bleibt der Anpassungsablauf mit Titan-Otoplastiken im Wesentlichen unverändert. Mit dem passenden Werkzeug ist auch die Nachbearbeitung in der eigenen Werkstatt möglich. Notwendige Titanfräser, -polierer, und -spiralbohrer können über den Hörluchs-Shop erworben werden. Es wird dringend davon abgeraten, für die Bearbeitung herkömmliches Werkzeug zu benutzen, da es aufgrund des harten Materials sofort abstumpfen würde.
Die Titan-Otoplastiken können seit dem 1. März per Mail oder über den Hörluchs-Shop bestellt werden.
Die komplette digitale Produktvorstellung kann hier nachgeschaut werden.