Trotz Taubheit hören: Das schafft ein Cochlea-Implantat. Die Anfänge der elektronischen Innenohr-Prothese reichen bis in die 50er Jahre zurück. Bereits Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre nahmen CI-Versorgung in Australien, Amerika und Europa Fahrt auf. Und auch Deutschland spielte hier eine wichtige Rolle. Nicht nur die Ärzte, sondern auch die Patienten waren damals Pioniere. Autor Martin Schaarschmidt beschreibt in seinem Buch „Hör-Pioniere“, wie alles begann, ausführlich untermalt mit Zeitzeugenberichten.
Ein Stück Zeitgeschichte
„Ich wollte die Anfangszeit festhalten“, benennt Autor Martin Schaarschmidt die Beweggründe für seine Recherchen. „Das sind alles Geschichten und Erinnerungen, die dann vielleicht irgendwann weg sind.“ Zweieinhalb Jahre arbeitete der Fachjournalist und Kommunikationsberater an seinem Buch „Hör-Pioniere“. Viele Gespräche wurden bereits vorher geführt. „Erster Anhaltspunkt war Hanna Hermann. Sie war einer der ersten drei Patienten, die in Deutschland mit einem Mehrkanal-CI versorgt wurden", berichtet er. Eigentlich habe er nur drei oder vier Kontakte interviewen wollen, doch dann sei das Netzwerk immer größer geworden.
Nicht nur die Ärzte, sondern auch die Patienten und beteiligten Hörakustiker seien damals Pioniere gewesen, denn Neuland waren diese Eingriffe schließlich für alle. Als Zeitzeugen erzählten Schaarschmidts Gesprächspartner von Widerständen und Zweifeln, Chancen und Herausforderungen. Das Buch sei gespickt mit Zeitgeschichte und persönlichen Details: „Ich wollte auch die Geschichten am Rand herausholen, die die Patienten erzählen.“
Das Buch enthält ausführliche Interviews mit Hanna Hermann, Monika Pitschmann, Professor Dr. Rolf-Dieter Battmer, Dr. Ernst von Wallenberg, Professor Graeme Clark, Professor Dr. Dr. Roland Laszig, Tobias Fischer, Ute Fischer, Dr. Bodo Bertram, Kerstin Eisold und Alexander Bley, Ingeborg Maneke, Volker Meyer, Professor Dr. Norbert Dillier, Heidi und Egbert Rothe, Professor Dr. Klaus Begall, Dr. Norbert Schmiedl, Professor Professor h. c. Dr. Thomas Lenarz und Professorin Dr. Anke Lesinski-Schiedat, Eva Keil-Becker und Stefan Saul sowie eine abschließende Reportage über eine Versorgung mit einem Cochlea-Implantat. Zudem sind zahlreiche Fotos und historische Dokumente enthalten.
Für Fachleser und Endverbraucher
Das Buch „Hör-Pioniere“ ist an Fachleser und Endverbraucher gleichermaßen gerichtet. Außerdem findet Schaarschmidt: „Jeder, der sich für ein CI interessiert, sollte auch wissen, wie das mal angefangen hat.“ Schließlich seien Cochlea-Implantate keine Selbstläufer, anders als Hörgeräte oder Brillen: Jede Versorgung habe ihre eigene Geschichte und sei mit Bedenken verbunden.
„Hör-Pioniere – Wie das Cochlea Implantat (CI) nach Deutschland kam“ ist ab sofort als Taschenbuch sowie als E-Book erhältlich. Auf der Leipziger Buchmesse vom 27. Bis 30. April ist das Buch außerdem am Stand des Selfpublisher-Verbandes e.V. zu finden, Halle 5, Stand A600.
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