Siemens Audiologie-Sparte soll an die Börse.
Nach der Aufsichtsratssitzung der Siemens AG am 6. Mai wurde der Umbau der bisherigen Konzernstruktur bekannt gegeben. Im Zuge dieser Neuausrichtung wird auch der Börsengang der Hörgeräte-Sparte von Siemens vorbereitet. Ziel ist es, dass sich das Hörgerätegeschäft außerhalb des Konzerns besser entwickeln und seine Potenziale im stetig wachsenden Hörgerätemarkt besser ausschöpfen kann. Die Hörgeräte-Sparte nimmt innerhalb des Konzerns und selbst in der Healthcare-Sparte des Konzerns eine Sonderrolle ein. Technologien und der Endkundenorientierte Vertriebsansatz unterscheiden sich stark von den anderen Siemens Einheiten.
Börsengang als große Chance für Siemens Hörgeräte
Dass Börsengänge auf dem Hörgerätemarkt durchaus positive Früchte tragen können, haben schon andere große Hersteller bewiesen. So kann gezielter in technologische Entwicklungen und den Vertrieb investiert werden. Außerdem kann Siemens Hörgeräte seinem mittelständischen Charakter deutlich gerechter werden und flexibler auf die Bedürfnisse der Kunden und des Marktes reagieren. In den vergangenen Jahren hat Siemens Geschäftsbreiche mit einem Fokus auf Produkte für Konsumenten sukzessive verkauft oder in Partnerschaften eingebracht. Dies liegt auch daran, dass die Konzernstrukturen auf die Anforderungen von Anlagen und Infrastruktur zugeschnitten sind, als auf schnelldrehende Konsumgüter. Wir gehen deshalb davon aus, dass ein Börsengang und die damit verbundene zusätzliche Flexibilität sich positiv auf Siemens Hörgeräte auswirkt. Die Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung für mehr Produktinnovation und Marketing verbessern sich ebenfalls durch einen Börsengang. Aufgrund des hohen Markenwertes von "Siemens" und einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass der Konzern ein wichtiger Aktionär bleibt, wird mit großer Sicherheit die Marke Siemens weiterhin bestehen bleiben.
Hintergrund: Börsengang Siemens Hörgeräte
Die Siemens Muttergesellschaft hatte bereits vor einigen Jahren versucht, die Hörgerätesparte zu veräußern. Seiner Zeit kam es allerdings nicht zu einem Verkauf. Daraufhin richtete sich Siemens Hörgeräte neu aus, führte neue Technologien und Bauformen ein und erschloss so wichtige Marktsegmente. Siemens Hörgeräte zählt weltweit circa 4.000 Mitarbeiter und blickt auf eine über 100-jährige Historie zurück. Immer wieder konnte Siemens mit technologischen Neuerungen aufwarten und damit Marktstandards setzen, wie zum Beispiel die für die binaurale Versorgung richtungweisende Ohr-zu-Ohr Synchronisation namens „e2e wireless“ oder wiederaufladbare Hörgeräte.
Weitere Informationen:
PDF Pressemitteilung - Siemens bereitet Börsengang für Audiologie vor
Handelsblatt – Kaeser löst Siemens' Konzernstruktur auf
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Quelle: www.siemens.com/presse
Von links nach rechts: Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG und Dr. Ralf P. Thomas, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und Leitung Finance and Controlling