Sonova und Sensorion erforschen altersbedingten Hörverlust

Sonova und Sensorion erforschen altersbedingten Hörverlust

Mehrjährige Zusammenarbeit bekanntgegeben

Altersschwerhörigkeit ist erblich bedingt. Pech gehabt, könnte man sagen – Oder? Der Hörgerätehersteller Sonova und das Biotech-Unternehmen Sensorion haben sich für ein Forschungsprojekt zusammengeschlossen, das die Zusammenhänge zwischen bestimmten Genmutationen und einer altersbedingten Schwerhörigkeit untersucht. Das langfristige Ziel dieser Forschungsvereinbarung: Diese genetische Analyse soll Teil der Routineuntersuchung schwerhöriger Menschen werden.


Der Grundstein für die Zusammenarbeit wurde Ende 2020 gelegt, als der schweizerische Hörgerätehersteller Sonova für 5 Millionen Euro einen Anteil von 3,7 Prozent am französischen Biotechnik-Unternehmen Sensorion erwarb. Die gemeinsame Studie umfasst eine Genotypisierung von Tausenden von Patienten mit altersbedingtem Hörverlust. Dabei sollen diejenigen Genmutationen überprüft werden, die verantwortlich für Altersschwerhörigkeit sind. Sonova übernimmt hierbei die Rekrutierung geeigneter Patienten und kümmert sich um die Nachsorge in den Fachgeschäften. Für die Studie werden etwa 7 Millionen Euro in die Hand genommen. 

Sensorion ist auf die Entwicklung neuartiger Therapien zur Wiederherstellung, Behandlung und Vorbeugung von Hörstörungen spezialisiert. Würde eine Genanalyse routinemäßig angewandt werden, könnten rechtzeitig die richtigen therapeutischen Schritte eingeleitet werden, um die Schwere der auftretenden Hörminderung zu minimieren. Ebenfalls interessant: Sensorion steckt mit dem Präparat SENS-401 gerade in der Zulassungsphase 2. Dieses Präparat soll als Medikament für Heilung von Hörstürzen eingesetzt werden. Nachdem die ersten Resultate sehr vielversprechend waren, wird es nun an 100 bis 500 Patienten getestet.

Nawal Ouzren, CEO von Sensorion, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Erbliche Faktoren tragen zur Häufigkeit, Schwere und Progressionsrate von Hörverlust in der allgemeinen erwachsenen Bevölkerung bei. Wir glauben, dass wir gemeinsam mit Sonova zukünftige Standards in der Diagnose und Therapie von Hörverlust vorantreiben können. Unsere Zusammenarbeit hält Sensorion an der Spitze der Erforschung von Hörverlust, indem wir unser Verständnis dafür erweitern, wie Gentherapie dazu beitragen kann, ungedeckten medizinischen Bedarf über Kindheit und angeborene Taubheit hinaus zu decken.“

Auch Arnd Kaldowski, CEO von Sonova, äußerte sich: „Wir freuen uns, unsere Fachgeschäfte dafür nutzen zu können, geeignete Patienten zu finden und zu versorgen. Ziel dieses gemeinsamen Projekts ist es, Synergien zwischen zwei Ansätzen der Hörgesundheitsversorgung zu erkunden: der traditionellen Hörversorgung und den neuen, biopharmazeutischen Ansätzen. Durch die aktive Teilnahme an dieser Studie über die genetischen Veranlagungen, die zum Hörverlust führen, erfahren wir mehr über potenzielle neue Diagnoseverfahren und darüber, wie wir als Sonova von diesen neuen Technologien in der Hörakustik profitieren können. Und letztendlich können wir dadurch den Verbraucher besser auf seiner Reise zum besseren Hören unterstützen.“


Tags: