Studie vergleicht Schwerhörige mit und ohne Hörgerät
Ein Schottisch-Britisches-Forscherteam um Jack A. Holman untersuchte mithilfe von Einzelinterviews die Zusammenhänge zwischen den täglichen Emotionen Schwerhöriger und ihrer Hörgeräte-(Nicht-)Versorgung. Die Studie zeigt auf, dass ein unbehandelter Hörverlust viele negative Emotionen wie Stress, Wut oder Nervosität mit sich bringen kann. Im Gegensatz dazu sind Menschen mit einem Hörgerät selbstbewusster und fühlen häufiger positive Emotionen wie Glück oder Freude.
Kleiner Pool an Teilnehmer – dafür hochwertige Ergebnisse
Der Studie gingen qualitative Interviews der Probanden voraus. Dabei wurden insgesamt 17 Teilnehmer mit einer Hörminderung zu Ihren täglichen Emotionen befragt. Drei Probanden trugen keine Hörgeräte, die anderen waren entweder ein- oder beidseitig mit Hörgeräten versorgt. Da bisher recht wenig über die psychosozialen Auswirkungen von Hörverlusten bekannt ist, zielte die Studie darauf ab, solche Zusammenhänge aufzudecken und zu verdeutlichen. Aufgrund des kleinen Pools an Studienteilnehmer konnten die Ergebnisse umfangreich analysiert werden.
Hörgeräte haben einen deutlichen Einfluss auf das Wohlbefinden
Das Ergebnis ist eindeutig: Es gibt große Unterschiede zwischen den täglich empfundenen Emotionen Schwerhöriger, mit und ohne Hörgeräte. Die Gruppe der unversorgten Schwerhörigen gab an, dass sie viel häufiger negative Emotionen wie Angst, Stress oder auch Wut empfinden. Als einzig positives Gefühl nannten die Probanden Akzeptanz.
Absolute Zahlen verdeutlichen den positiven Einfluss
Die Gruppe der Hörgeräteträger gab hingegen deutlich häufiger an, positive Gefühle zu empfinden. Diese waren unter anderem Selbstvertrauen, Glück, Liebe oder auch Dankbarkeit. Der Benennung von acht deutlich positiven Gefühlen standen nur fünf negative entgegen. Bei der Gruppe der unversorgten Schwerhörigen war es nur ein positives Gefühl, das 19 negativen entgegenstand.
Die Studie gibt einen detaillierten Einblick in die Emotionen, die Erwachsene mit Hörverlust im Zusammenhang mit und ohne Hörgeräten erleben. Sie macht außerdem deutlich, dass eine Versorgung mit Hörgeräten positive Auswirkungen auf das Lebensgefühl und die Wahrnehmung des Alltages hat. Unerwähnt sollte dennoch nicht bleiben, dass die Gefühle natürlich durch das persönliche Umfeld vermindert oder verstärkt werden können. Eine stärkere Ausprägung des Hörverlustes kann die Wahrnehmung der negativen Gefühle verstärken und zu weiteren Unsicherheiten im Alltag beitragen.
Hörgeräte schaffen neben Sicherheit in alltäglichen Situationen auch ein besseres Selbstwertgefühl und steigern die subjektive Wahrnehmung positiver Emotionen. Dies kann auch Depressionen und anderen psychischen Folgeerkrankungen von Schwerhörigkeit vorbeugen. Sollten Sie das Gefühl haben, an einer Hörminderung zu leiden, finden Sie über unsere Suche einen Hörakustiker in Ihrer Nähe, der gemeinsam mit Ihnen die beste Lösung für Ihr Problem finden wird.
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Quelle:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14992027.2022.2111373