Neu veröffentlichte Zahlen geben Überblick über die häufigsten Berufskrankheiten
Covid-19 stellt seit Beginn der Pandemie die häufigste Berufskrankheit dar. Wie die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) mitteilt, sind seither mehr als 202.000 Verdachtsmeldungen bei den Unfallversicherungen eingegangen. Damit stellt Corona mit Abstand die größte Zahl an Meldungen, gefolgt von Hauterkrankungen und Schwerhörigkeit durch Lärm.
Anstieg sowohl bei den Verdachtsmeldungen wie auch bei den Arbeitsunfällen
Die Zahl von Verdachtsmeldungen ist in den beiden Pandemiejahren rasant angestiegen. Gab es in den Jahren vor der Pandemie jährlich rund 80.000 Verdachtsmeldungen auf eine Berufskrankheit insgesamt, so ist die Zahl seit Beginn der Pandemie stark angestiegen. Allein die Verdachtsmeldungen auf Berufskrankheit, im Zusammenhang mit Corona, betragen seither knapp 170.000 Meldungen bei den gesetzlichen Unfallversicherungen. Hiervon sind bisher rund 101.500 Fälle von den Unfallversicherungen anerkannt worden.
Darüber hinaus gibt es einige Fälle, die als Arbeitsunfall gemeldet und auch bereits anerkannt wurden. Zwar sei die Anerkennung einer Infektion mit COVID-19 als Arbeitsunfall weit schwieriger, so beispielsweise bei Polizeibeamten oder Taxifahrern, doch wurden bis heute von knapp 34.000 gemeldeten Fällen, bereits 10.4000 als Arbeitsunfall anerkannt. Die Zahl ist hierbei deutlich geringer, da es im Einzelfall recht schwer ist beurteilen zu können, ob eine Infektion am Arbeitsplatz oder im Privaten stattgefunden hat.
Typische Frauenberufe gelten als besonders gefährlich
Die meisten Verdachtsfälle auf eine Berufskrankheit durch Corona gibt es insbesondere in typisch von Frauen ausgeübten Berufen. Daten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zeigen, dass das Infektionsrisiko in Tätigkeiten der Pflege und im Kindergarten besonders hoch ist. So machten die beiden Berufsfelder einen Anteil von 77% aller Meldungen beim BGW aus.
Schwerhörigkeit und Hautkrebs durch UV-Strahlung bisher die häufigsten Berufserkrankungen
Betrachtet man die häufigsten Berufserkrankungen im Zeitraum vor der Pandemie, so liegen hier Hautkrebs durch UV-Strahlung und Lärmschwerhörigkeit ganz vorn. Zwar gab es im Jahr 2019 rund 25% mehr Verdachtsanzeigen bei Hauterkrankungen, verglichen mit Lärmhörschwierigkeit, doch ist die Lärmschwerhörigkeit in 7.238 Fällen als Berufskrankheit anerkannt worden. Hauerkrankungen in nur 397 Fällen. Mit 5.503 Fällen stellt der Hautkrebs durch die UV-Strahlung die zweithäufigste Berufskrankheit dar.
Kostenübernahme der Hörgerät bei Lärmschwerhörigkeit durch die Berufsgenossenschaft
Unter bestimmten Bedingungen kann eine Kostenübernahme der Hörgeräte durch die Berufsgenossenschaft (BG) erfolgen. Die Bewilligung kann hierbei mehrere Monate dauern, da die BG mittels Gutachter sorgfältig prüft, ob eine Lärmschwerhörigkeit durch das Arbeitsumfeld ausgelöst wurde. Bei erfolgreichem Prüfverfahren werden Hörgeräte durch die BG mit einer größeren Zuzahlung bezuschusst, als es durch die gesetzliche Krankenkasse geschieht. Weitere Informationen zur Hörgeräte-Zuzahlung durch die Berufsgenossenschaft finden Sie hier.
Quellen:
COVID-19 als Berufskrankheit und Arbeitsunfall
Covid-19-Infektionen und deren Folgen sind aktuell die häufigste Berufskrankheit
Bildquellen:
pixabay.com