
Hörverlust ist ein weit verbreitetes Problem, das verschiedene Ursachen haben kann: vom altersbedingten Hörverlust, über einen mit Cerumen verstopften Gehörgang, bis hin zu einer schweren Erkältung. Abhängig von der Ursache des Hörverlustes kann er entweder temporär oder von Dauer sein. In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie erkennen, ob die Schwerhörigkeit nur vorübergehend ist oder Sie besser einen Arzt kontaktieren sollten.
Häufige Ursachen für einen vorübergehenden Hörverlust
Ein vorübergehender Hörverlust beginnt meistens nicht plötzlich, sondern entwickelt sich oft schleichend über Tage oder gar Wochen, bevor sie sich bemerkbar machen. Ein temporärer Hörverlust kann verschiedene Ursachen haben:
Eine Ohrenentzündung, oftmals von einer schweren Erkältung ausgelöst, kann das Gehör beeinträchtigen, und obwohl diese Krankheit eher bei Kindern auftritt, auch das Gehör von Erwachsenen vorübergehend beeinträchtigen. Ein weiterer Auslöser für einen vorübergehenden Hörverlust oder gar Tinnitus kann die Ablagerung von Cerumen im Innenohr sein. In den allermeisten Fällen genügt es, Ohrenschmalz oberflächlich mit einem feuchten Waschlappen zu entfernen. Gelegentlich kann es jedoch das Ohr verstopfen und dadurch Schwerhörigkeit oder sogar einen Tinnitus verursachen. Cerumen sollte man auf keinen Fall selbst mit scharfen Gegenständen entfernen – die Verletzungsgefahr ist hoch. Auch die Reinigung mit Wattestäbchen wird wegen des Verletzungsrisikos nicht empfohlen.
Anstrengende körperliche Betätigungen über das Fitnessniveau hinaus oder auch Stress können einen vorübergehenden Hörverlust oder Tinnitus verursachen. In der Regel verschwinden die Symptome von allein wieder – bei anhaltenden Beschwerden, sollten Sie einen Arzt kontaktieren.
Ebenso können extrem laute Geräusche, zum Beispiel durch Silvesterfeuerwerk, vorübergehende Hörprobleme hervorrufen. Ohrstöpsel können einen wichtigen Beitrag zur Hörvorsorge leisten, denn je öfter das Gehör lauten Geräuschen ausgesetzt ist, desto höher ist die Gefahr vor bleibenden Schäden. Bei anhaltenden Symptomen ist eine ärztliche Untersuchung ratsam, um die beste Vorgehensweise zu bestimmen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Häufige Ursachen für dauerhaften Hörverlust
Im Gegensatz dazu führt ein dauerhafter Hörverlust irreparabel und verschwindet somit nicht von allein. Die wohl bekannteste Form ist die Altersschwerhörigkeit, auch Presbyakusis genannt. Diese beginnt schleichend, vornehmlich ab dem Alter von ca. 50 Jahren, und wird zunehmend schlimmer. Bleibt dieser unbehandelt, kann das erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben: Viele Menschen, die ihr Umfeld nicht mehr verstehen, isolieren sich, was zu Depressionen führen kann. Außerdem ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Demenzrisiko steigt, wenn ein Hörverlust unbehandelt bleibt. Der Grund: Das Gehirn ist unterfordert, weil es zu wenige Impulse bekommt, und baut dadurch ab.
Eine weitere Ursache für dauerhaften Hörverlust kann die wiederholte Einwirkung extremen Lärms sein. Dabei werden die feinen Haarsinneszellen im Innenohr (Cochlear) irreparabel beschädigt, weshalb sie auf bestimmte Frequenzen nicht mehr so gut reagieren – diese Frequenzen können mithilfe eines Hörgeräts gezielt angesteuert werden, um diesen Defizit auszugleichen.
Ebenso kann ein dauerhafter Hörverlust durch genetische Störungen, Autoimmunerkrankungen, Morbus Menière, Virusinfektionen wie Mumps, Kopfverletzungen und sogar bestimmte Medikamente verursacht werden. Hierbei ist die Identifizierung der zugrunde liegenden Gesundheitsprobleme entscheidend.
Grundsätzlich gilt: Kontaktieren Sie bei Verdacht auf ein Hörproblem lieber früher als später einen Arzt. Dieser kann feststellen, ob der Hörverlust vorrübergehend oder dauerhaft ist und mit Ihnen weiteres Vorgehen besprechen. Ein unverbindlicher Ansprechpartner für Fragen Rund ums Hören ist auch ein Hörakustiker in Ihrer Nähe.
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