Auswahlkriterien eines Hörgeräteakustikers
Der die Wahl hat, hat die Qual.
Mit der Verordnung Ihres HNO-Arztes haben Sie nun grundsätzlich Anspruch auf Zuzahlungen Ihrer Krankenkasse. Die Verordnung ist nicht unbedingt die Eintrittskarte in ein Fachgeschäft, sie ist aber die Abrechnungsgrundlage für den Hörgeräteakustiker. Geben Sie deshalb Ihre Verordnung nicht gleich aus der Hand. Fühlen Sie sich durch das Durchführen eines kostenlosen Hörtests oder eine kurzen Beratungsgespräches bitte zu nichts verpflichtet. Selbst die Erstanpassung können Sie abbrechen und einen anderen Hörgeräteakustiker aufsuchen. Kosten entstehen in der Regel hierfür nicht. Fragen Sie aber dennoch explizit nach. Am besten machen Sie sich vorher einen Eindruck vom Ladengeschäft, dem Personal und lassen Sie sich Hörgeräte im Allgemeinen vorstellen. Diese sollte dazu geeignet sein, Ihren Hörverlust entsprechend der Audiogramms Ihres HNO-Arztes bestmöglich auszugleichen. Lassen Sie sich auch immer die Preise nennen. Diesen ersten Eindruck und die Preisinformationen können Sie sich dann auch mit dem eines anderen Hörgeräteakustikers vergleichen.
Ein Tipp: lassen Sie sich nicht zu sehr von Preisen leiten! Wenn Sie bei der Versorgung einige hundert Euro sparen, dafür am Ende beispielsweise wegen einer nicht optimalen Beratung unzufrieden sind, haben Sie auch nichts gespart. Denn glücklich werden Sie dann mit Ihren Hörgeräten nicht. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Hörgeräte Preise.
Persönliche Kriterien
Die wichtigste Aufgabe des Hörgeräteakustikers ist die Beratung, Auswahl, Anpassung und Einstellung Ihrer neuen Hörgeräte. Hier ist viel Einfühlungsvermögen des Hörgeräteakustikers gefragt. Er wird Ihnen Fragen stellen, die auch Ihr persönliches Umfeld und Privatleben betreffen. Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl ist daher Ihr persönliches Gefühl, sprich fühlen Sie sich bei dem Akustiker und gegebenenfalls auch bei seinen Kollegen wohl? Ist er Ihnen sympathisch? Sie sollten immer das Gefühl haben, offen reden und in Ruhe vergleichen zu können.
Praktische Kriterien
Da die Erstanpassung, die anschließenden Sitzungen zur Feineinstellung und die kontinuierliche Nachsorge einige Zeit in Anspruch nehmen und aus mehreren Terminen bestehen, sollte der Hörgeräteakustiker für Sie gut erreichbar sein. Je nachdem wie mobil Sie sind, sind die Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz oder ausreichend Parkplätze vor dem Geschäft wichtig. Sollten Sie nicht mehr mobil sein, bieten einige Akustiker auch Hausbesuche an. Das kann auch sinnvoll sein, wenn sich Ihre Mobilität im Laufe der Tragedauer Ihrer Hörgeräte verschlechtert.
Ortsansässiges Fachgeschäft oder große Kette?
Qualifizierte Hörakustiker in Ihrer Nähe
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Eine allgemeingültige Aussage lässt sich diesbezüglich nicht machen. Die jeweilige Beratungsqualität lässt sich ebenfalls kaum objektiv bewerten. Filialen einer Kette sind unter Umständen günstiger, da diese aufgrund ihrer Größe günstigere Einkaufspreise bei Herstellern erzielen können. Das Personal kann allerdings auch häufiger wechseln, z.B. durch Fluktuation oder weil gerade andere Termine wahrgenommen werden. Selbstständige Hörgeräteakustiker sind teilweise etwas teurer, bieten aber meistens einen persönlicheren Service an. Hier kann wiederum zum Beispiel längere Krankheit der Mitarbeiter zu Verzögerungen bei der Terminvergabe führen.
Lesen Sie, wie die Stiftung Warentest Hörgeräte und Hörgeräteakustiker bewertet hat.