Gutes Hören für Viva Voce als Berufsmusiker unverzichtbar
Gerade für Berufs-Musiker ist ein gutes Gehör entscheidend den richtigen Einsatz und vor allem den richtigen Ton zu finden. Eine besondere Herausforderung ist gerade dann gegeben, wenn Musiker komplett auf Musikinstrumente verzichten und ihre Lieder ausschließlich gesanglich via a-capella darbieten. Meinhoergeraet.de hat die Chance genutzt und die aufstrebende A-capella-Band Viva Voce über die Bedeutung und Präventionsmassnahmen des Gehörs zu interviewen. Heiko Benjes, Bassist der fünfköpfigen Band, nahm sich für unsere Fragen Zeit.
meinhoergeraet.de: Seit über 15 Jahren tourt Viva-Voce als fränkische A-Capella-Band durch die Welt. Das besondere bei Viva Voce ist, dass Ihr keinerlei Instrumente benutzt, sondern sämtliche musikalische Untermalungen mit dem Mund selbst macht. Laut der Zeitschrift Hannoversche Allgemeine zählt Viva Voce in der instrumentenlosen Szene bereits als Popstar. Welche Rolle spielt dabei das Gehör für euch?
Heiko Benjes: Mein Gehör ist mein Kapital. Das gilt natürlich für jeden Musiker, aber gerade im a cappella Bereich, wo man extrem auf seine Kollegen hören muss, um zu intonieren, ist ein gutes, gesundes Gehör Grundvoraussetzung.
meinhoergeraet.de: Als Musiker ist man bei Auftritten besonders vielen lauten Geräuschen ausgesetzt. Dabei erfordert bekanntermaßen das Hören in geräuschvoller Umgebung besonders hohe Konzentration, um auch etwas verstehen zu können. Wie schützt ihr bei Viva Voce eure Ohren?
Heiko Benjes: Wir benutzen auf der Bühne In-Ear Monitoring: Ein kleiner Empfänger am Gürtel, auf den ich meinen individuellen Mix aus dem Mischpult gesendet bekomme. In Kombination mit professionellen Ohrhörern, die an mein Ohr angepasst und von Hand konfektioniert sind, kann ich so selbst bestimmen, was genau ich hören möchte. Dadurch lässt sich die Lautstärke auf ein Minimum reduzieren. Gerade weil ich keine Störgeräusche übertönen muss, kann ich mein In Ear leiser einstellen als das mit klassischen Monitorboxen möglich wäre. Meine Hörer haben so genannte Ambience Bohrungen, mit denen ich von Außengeräuschen gleichzeitig nicht abgeschnitten bin. Man möchte ja auch was vom Publikum mitbekommen und nicht akustisch abgeschirmt sein!
meinhoergeraet.de: Habt Ihr persönlich schon einmal schlechte Erfahrungen mit dem Hören gemacht, zum Beispiel Tinnitus? Wie seid ihr damit umgegangen oder geht damit um?
Viva Voce: Heiko Benjes
Heiko Benjes: Ich selbst hatte in einer sehr stressigen Proben- und Konzeptionsphase mal ein Tinnitus-Problem, das ich sofort on tour von einem HNO-Arzt behandeln ließ. Allerdings konnte der natürlich nicht viel machen außer den üblichen Infusionen und Medikamenten. Ob das wirklich geholfen hat oder der Tinnitus nach Abklingen der Stress-Phase nicht auch von selbst wieder verschwunden wäre, ist schwer zu sagen. Ich bin jedenfalls heilfroh, dass er wieder weg ist, da hatte ich schon ein paar Wochen existentielle Sorgen, denn wirklich singen hätte ich mit dem Ton im Ohr nicht können.
meinhoergeraet.de: Wie stellt Viva Voce sicher, dass eure Ohren gut funktionieren?
Heiko Benjes: Wir sind alle angehalten, einmal im Jahr einen Hörtest zu machen. Gut, dass ihr mich jetzt daran erinnert: Meiner wäre mal wieder fällig!
meinhoergeraet.de: Aktuelle Studien belegen, dass Schwerhörigkeit schon längst keine Frage des Alters mehr ist, sondern auch immer mehr jüngere Menschen davon betroffen sind. Welche Maßnahmen ergreift ihr bei euren Konzerten dafür und was empfehlt Ihr persönlich als Präventionsmaßnahmen für die Ohren?
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meinhoergeraet.de: Vielen Dank Heiko und weiterhin alles Gute für Viva Voce. Eine Frage zum Schluss, welche Empfehlung kannst du unseren Lesern für ihr Gehör geben?
Heiko Benjes: Meine Empfehlung fürs Gehör? Hört auf eure Ohren und sensibel sein! Wenn es weh tut oder klingelt, Ruhe gönnen!
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Bilder: Viva Voce / InEar GmbH